SynGas2Ethene

Bisher wurde die gasförmige Basischemikalie Ethen fast ausschließlich aus fossilen Ressourcen hergestellt. Ausgehend von industriellen und biologischen Kohlenstoffquellen soll nun ein neuer, klimaschonender Technologiepfad für die Produktion von Ethen entwickelt und umgesetzt werden.

Teststand für die Herstellung von Ethen ausgehend von industriellen und biogenen Kohlenstoffquellen.
© Ruhr-Universität Bochum




Projektziele

Das Gas Ethylen (Ethen) stellt mit einer jährlichen Produktionsmenge von 150 Millionen Tonnen pro Jahr einen bedeutenden Grundbaustein der chemischen Industrie dar. Ethen ist die meistproduzierte organische Grundchemikalie und wird beispielsweise für die Herstellung von Folgeprodukten wie Polyethylen, Ethylenoxid oder Styrol gebraucht. Bislang wird Ethen fast ausschließlich aus Erdöl und anderen fossilen Rohstoffen herstellt.

Für eine nachhaltige, industrielle Produktion von Ethen müssen neue Technologiepfade ausgehend von industriellen und biogenen Kohlenstoffquellen, also aus Reststoffen oder biologischem Ursprung, erschlossen werden. Im Rahmen des Projekts Syngas2Ethen soll ein solcher Technologiepfad aus dem Labor in die industrielle Anwendung überführt und dabei ökologische ebenso wie auch ökonomische Rahmenbedingungen bewertet werden.

In einem neuen Ansatz soll Ethen direkt aus Synthesegas erhalten werden. Synthesegas ist ein Gemisch, das aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff neben wechselnden Mengen weiterer Gase besteht. Dazu werden im Rahmen von Syngas2Ethen Katalysatorkonzepte weiterentwickelt und ein neues Prozessfenster für das Produktionsverfahren verfeinert. Eine begleitende Verfahrenssimulation bildet die Grundlage für eine umfassende Analyse der ökologischen Auswirkungen des Prozesses und für die Berechnung der techno-ökonomischen Vorteile des neuen Technologiepfades.

Der Kreislaufschluss wird durch den Einsatz industrieller und biogener Reststoffe als nachhaltige Kohlenstoff-Quellen für die Synthesegasherstellung erzielt. Wenn auch die Prozessenergie aus regenerativen Energien bereitgestellt wird, kann so ein CO2-neutraler Technologiepfad realisiert werden.

Durch SynGas2Ethene wird auf diese Weise ein Rahmenwerk entwickelt, das zur Umsetzung nachhaltiger chemischer Wertschöpfungsketten beiträgt und mittelfristig die Produktion wichtiger Kohlenstoff-basierter Plattformchemikalien aus industriellen und biogenen Kohlenstoffquellen unter Einsatz erneuerbarer Energien ermöglicht.



Projektpartner

  • Ruhr-Universität Bochum, Bochum (Projektleitung)
  • RWE Power Aktiengesellschaft, Essen
  • Heraeus Deutschland GmbH & Co. KG, Hanau
  • Rubokat GmbH, Bochum


Projektinformationen

  • Projektlaufzeit: 01.01.2022 - 31.12.2024
  • Förderkennzeichen: 01LJ2107A
  • Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
    Fördermaßnahme Klimaforschung, im Förderbereich Vermeidung klimarelevanter Prozessemissionen (KlimPro)
    Finanziert von der Europäischen Union – NextGenerationEU
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